Donnerstag, 18. Juni 2009

Arzua

Do. 18.06.2010: Mathias und ich wollten um 6:15 Uhr aufstehen, doch tatsächlich stehen wir erst um 7:10 Uhr auf. Das Frühstück für 3 Euro besteht aus Kaffee, Milch, 2 Scheiben Brot und Marmelade und ist im Nebenzimmer schön hergerichtet. Um 7:50 Uhr starte ich mit Mathias. Mariya und Vojo sind schon losgezogen. Im nächsten Dorf nehmen Mathias und ich noch ein zweites Frühstück, danach geht jeder von uns getrennt weiter. Nach etwa 3 Stunden Fußmarsch erreiche ich Melide. Hier trifft der Camino Primitivo auf den Camino Frances. Ferner ist die Stadt für ihren Pulpo bekannt. Es handelt sich hierbei um gekochte Krake, mit etwas Öl und Paprikapulver bestrichen. Da es erst 11 Uhr ist, habe ich auf Pulpo noch keinen Hunger und gehe weiter. Außerdem sind meine Gedanken mal wieder viel zu viel bei meinem Bein und linken Fuß. Beides schmerzt total und die kleinen Zehen am Fuß sind zwischendurch immer mal wieder taub. Die Fußsohle brennt und die Ferse mit der Blase sticht auch noch. Gezwungenermaßen muss ich langsam laufen. Aber dann bin ich länger in der Sonne und schwitze ohne Ende. Eine Zwickmühle. Meine Sonnenbrille halte ich in der Hand denn der Schweiß tropft mir im Sekundentakt von der Nasenspitze. Mein Shirt ist vorne total nass und am Rücken wohl auch so wie es sich anfühlt. Wenigstens geht es die meiste Zeit durch Eukalyptuswälder und es duftet herrlich. Natürlich geht´s auch da immer wieder mal bergauf und wieder bergab. Da denkst du, du bist oben und hast es geschafft, dann geht´s wieder steil bergab und das Spiel beginnt von vorne. Das beste natürlich, wenn du oben bist und den nächsten Hügel schon siehst, aber du weißt dass du erst nach unten musst und dann wieder alles hoch darfst. Da fragst dich schon sehr ob du hier vera.... wirst. Kurz vor dem heutigen Etappenziel Arzua treffe ich nochmal Mathias im Cafe. Die letzten 5 Km gehen wir gemeinsam und erreichen gegen 14:30 Uhr unser Ziel. Willi, Andreas und Ingrid erreichen etwa 1 Stunde später das Ziel. Wo Mariya und Vojo sind weiß ich nicht, glaube aber schon dass sie im Ort sind. Wie immer erstmal duschen, Wäsche machen und ausgiebig Fußpflege in Form von ausruhen. Später stehen noch einkaufen, isotonische Getränke für die morgige Tour, auf dem Programm. Zur Auswahl stehen 35 Km bis kurz vor Santiago de Compostela oder nur 20 Km zu gehen und am nächsten Tag nochmal 20 Km. Aufgrund meines Fußes habe ich mich eben entschlossen, die restliche Tour in 2 x 20 Km zu teilen. Beim Bummel durch Arzua treffen wir Monika die uns ganz am Anfang der Tour ´verlassen´ hat. Sie hat es mitlerweile auch am Fuß und kann nur ganz langsam weiter. Aber sie hält durch und kämpft. Mariya treffen wir plötzlich auch noch. Später gehen wir (Willi, Andreas, Ingrid, Mathias, Mariya und ich) gemeinsam Pulpo essen. Beim Essen diskutieren wir noch wer morgen wieviel Km gehen wird. Die anderen wollen alle 35 Km bis Monte do Gozo schaffen um dann am Folgetag nur noch 5 Km bis Santiago zu laufen. Mir sind das, aufgrund meiner Füße, zu viele Kilometer und finde mich schon mal damit ab dass ich die restlichen Tage splitten muss. Dazwischen gibt es leider keine Herberge mehr. Und Monte do Gozo ist eine Pilger-Bettenburg mit über 5.000 Schlafgelegenheiten.










Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen