Freitag, 12. Juni 2009

Villafranca del Bierzo

Fr. 12.06.2009: Inklusive Frühstück starte ich um 7:40 Uhr in Richtung Ponferrada. Es geht immer noch mächtig bergab. Ich laufe durch viel Wald und es gibt herrliche Ausblicke auf die umliegenden Berge. An einer Wegbiegung hinterlasse ich für Annemiek, die etwa 1 Tagesmarsch hinter mir liegt, eine Grußbotschaft in Form von Steinen. :-) Nach knapp 3 1/2 Stunden erreiche ich einen kleinen Vorort von Ponferrada und mache auf einer grünen Parkbank Rast die neben der Strasse von 2 Bäumen im Schatten liegt. Als ich später aufstehe, merke ich wie mein Po an der Bank kleben bleibt. :-( Tja, die Bank wurde wohl vor kurzem neu gestrichen. Zum Glück sieht mich grad niemand, denn ich ärgere mich - im wahrsten Sinne des Wortes - grün. Zum Glück hab ich die eh schon kaputte dunkelgrüne Zipp-off-Hose an, da fällt der hellgrüne Klecks kaum auf. :-) Auf den restlichen Metern bis ins Zentrum von Ponferrada (500 m.ü.M.) greife ich mir immer wieder an Hintern um zu fühlen wie schlimm es mich getroffen hat. Da ich noch weiter möchte, gehe ich nur kurz durch die Stadt. Vorbei an der Burg und kurz an der Kathedrale Rast machen. Dort treffe ich völlig unerwartet Dieter wieder. Der Weg aus der Stadt raus ist nicht so gut beschildert, aber irgendwie finde ich raus. Immer mal wieder verpasse ich ein paar Markierungen, finde am Ende aber doch gut aus der Stadt. Etwas außerhalb treffe ich nochmal Tommy aus Berlin. Wir rasten nochmal im Schatten zusammen und dann geht´s weiter. Die Strecke heute ist hart, die Sonne brennt unermüdlich und die Luft ist total trocken. Kein Windchen. Aber ich will es ja nicht anders, will ja unbedingt heute meine erste Pilgergruppe einholen. Die restlichen 7 Km bis Villafranca del Bierzo gehe ich an der hügeligen Strasse entlang. Ich glaub wirklich ich sterbe vor Hitze. Vorallem wenn man nichts mehr zu trinken hat. Beide Füße schmerzen und ich merke wie ich links eine Blase an der Ferse habe. Immer wieder muss ich pausieren und die Strasse scheint kein Ende zu nehmen. Um 19:00 Uhr komme ich endlich in Villafranca del Bierzo an (505 m.ü.M.). Weitere 38 km sind geschafft. Als ich in der Herberge ankomme, traue ich meinen Augen nicht. Im Innenhof sitzt Sebastian Brutscher, ein Kollege von mir der auf gleichen Etage sitzt. Das glaubt mir doch kein Mensch zu Hause. Das war nicht abgesprochen und keiner wußte vom anderen dass er den Weg geht. Danach versorge ich erstmal die neue Blase an der Ferse. Wenn ich mir das so betrachte, bezweifel ich dass ich damit morgen über den Berg laufen kann. Die Alternativroute würde an der Strasse entlang gehen und ist im Buch von Hape Kerkeling nicht grade sehr pilgerfreundlich beschrieben. Später am Abend treffe ich noch Willi, Andreas, Mathias, Sarah und Jasmin wieder. Sie freuen sich mich zu sehen und sind froh dass ich wieder unter ihnen weile. Dennoch bin ich mit Gedanken auch noch bei der anderen Pilgergruppe, vorallem bei Annemiek. Wie ich erfahre, waren es heute um 19:00 Uhr immer noch 41 Grad im Schatten. Kein Wunder dass ich heute so ausgelaugt bin. Der Hospitaliero und eine Brasilianerin machen Abendessen für uns. Preis 6 Euro. Zum Nachtisch gibt es Kirschen. Danach geh ich gleich schlafen und bin auch ruck-zuck eingeschlafen.












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